Was ist hier los und was ist erlaubt und was nicht?
Musiklizenzen:Und plötzlich tauchte das Problem auf, so unerwartet. Ehrlich gesagt, die Debatte um Musikpiraterie im Internet ist schon seit geraumer Zeit im Gange, und die neuen Regeln für soziale Medien sind uns seit 2022 bekannt. Aber jetzt, da eine neue Abmahnwelle uns verunsichert, können wir verstehen, dass sich in Ihrem Kopf besorgniserregende Szenarien abspielen. Sie sehen möglicherweise Ihre Ersparnisse schwinden, da Ihr Postfach plötzlich von Zahlungsaufforderungen in Millionenhöhe überflutet wird, nur weil Sie einmal zu einem falschen Song so richtig mitgerissen wurden und dabei aus reiner Begeisterung zufällig Ihre Lieblingslimonade vor die Kamera gehalten haben…
Keine Sorge, bitte beruhigen Sie sich zunächst einmal. Wir sind hier, um für Klarheit zu sorgen und Ihnen einige hilfreiche Tipps zu geben, wie Sie sich bedenkenlos von den besten Klängen umgeben können.
ACHTUNG: Bitte beachten Sie, dass dieser Artikel in keiner Weise als rechtliche Beratung dient, und wir können nicht sicherstellen, dass die Informationen vollständig und korrekt sind. Wenn Sie Fragen oder rechtliche Probleme haben, ist es ratsam, sich an einen Anwalt oder eine Anwältin zu wenden, denen Sie vertrauen.
Die Bedeutung von Musik als wichtiges Instrument in Ihrem Content
Die Verwendung von Musik stellt eine äußerst wirkungsvolle Methode dar, um Inhalte auf Social-Media-Plattformen wie TikTok und Instagram aufzuwerten. Einige Videos hätten ohne den passenden Sound wahrscheinlich nie die virale Aufmerksamkeit erlangt, die sie verdient haben. Musik kann in Sekundenschnelle eine besondere Atmosphäre schaffen, Ihre Verbindung zu Ihren Followern stärken und Ihnen ermöglichen, Trends zu setzen oder sich an bereits bestehenden Trends zu beteiligen. Daher ist es durchaus empfehlenswert, die musikalische Untermalung Ihrer Videos nicht zu vernachlässigen. Eine weitere erfreuliche Tatsache ist, dass Sie dazu keinesfalls gezwungen sind!
Doch oft werden die Musiklizenzen und deren Rechte ausser acht gelassen.
Wichtige Frage: Welchen Account habe ich eigentlich angelegt?
Instagram bietet drei Hauptprofilarten an, die jeweils über eigene Funktionen und Einstellungen verfügen, um den individuellen Bedürfnissen und Zielen der Nutzer gerecht zu werden. Es stellt sich daher die Frage: Welcher Art und welchem Zweck dient eigentlich mein Profil? Leider gestaltet sich die Antwort auf diese Frage oft nicht so klar, wie man es sich wünschen würde (denn schließlich hat niemand behauptet, dass das Leben ein Spaziergang im Park ist). Die Übergänge sind fließend, und was Musiklizenzen betrifft, bietet eine bestimmte Kategorisierung des Profils keine Garantie für die Umgehung rechtlicher Konsequenzen. Dennoch ist dies ein bedeutsamer Anhaltspunkt. Lassen Sie uns daher gemeinsam untersuchen, welche Profiltypen möglich sind:
✅ Privates Profil:
Ein privates Profil eignet sich hervorragend für Nutzer, die ihre Inhalte nur einem ausgewählten Publikum zugänglich machen möchten. Wenn Sie Ihr Konto auf privat umstellen, können nur die Personen Ihre Beiträge sehen, die Ihnen folgen und von Ihnen genehmigt wurden. Ihre Beiträge und Geschichten sind für Nicht-Follower nicht sichtbar, es sei denn, Sie gestatten dies durch eine Anfrage.
✅ Creator Profil:
Das Creator Profil richtet sich insbesondere an Influencer, Künstler, Blogger und andere Content Creators. Es bietet zusätzliche Funktionen zur Analyse von Beiträgen, Zielgruppen und Aktivitäten. Mit einem Creator Profil können Sie beispielsweise ausführliche Statistiken zu Ihren Followern, Reichweite und Interaktionen einsehen. Zudem bietet es Möglichkeiten zur Kooperation mit Marken und das Hinzufügen von Kontaktinformationen, um Anfragen von Unternehmen oder Followern zu erhalten.
✅ Business Profil:
Das Business Profil ist für Unternehmen und Marken gedacht, die auf Instagram präsent sein möchten. Es bietet ähnliche Funktionen wie das Creator Profil, wie beispielsweise detaillierte Analysen und Kontaktinformationen. Zusätzlich können Business Profile Anzeigen schalten und verwalten, um ihre Reichweite zu steigern und ihre Zielgruppe anzusprechen. Darüber hinaus ermöglicht das Business Profil das direkte Markieren von Produkten und die Förderung des Verkaufs.
Nun, im Grunde genommen gibt es eine klare Regel: Die Verwendung von Musik ist nur in privaten Accounts und Profilen ohne kommerziellen Nutzen gestattet. Doch die Situation wird etwas komplizierter, wenn man bedenkt, dass auch auf privaten Konten Werbung gemacht werden kann. Umgekehrt sind nicht alle Influencer immer in kommerziellen Aktivitäten involviert. Es gibt sowohl professionelle Influencer / Creators, die mit Marken kooperieren und Einkommen erzielen, als auch Hobby-Influencer, die ihre Leidenschaft für bestimmte Themen oder Interessen mit anderen teilen, ohne kommerzielle Absichten zu verfolgen.
Das Ganze ist also eindeutig, uneindeutig und hängt von der Auslegung ab! Wenn Sie auf der sicheren Seite sein möchten und rechtliche Bedenken haben, sollten Sie als Creator/Influencer auf lizenzierte Musik verzichten. Selbst wenn Sie keine Fremdwerbung betreiben oder Kooperationen eingehen, besteht das Risiko, dass Ihr Video falsch verstanden wird. Es gibt beispielsweise Gerichtsurteile, die sogar „produktfreie“ Videos als Eigenwerbung einstufen. Dies basiert auf der Annahme, dass Influencer ihre Aktivitäten im Internet darauf ausrichten, Wachstum und Erfolg zu erzielen, um möglicherweise in der Zukunft von einer großen Reichweite zu profitieren und Einnahmen zu generieren.
Mit anderen Worten, alles, was Sie tun, sollte Ihrer Bekanntheit und Ihrem Markenaufbau dienen. Dies gilt logischerweise auch im privaten Bereich, und es geht nicht nur um die Anzahl Ihrer Follower. Selbst Micro-Influencer sind betroffen.
Haftungsausschluss: Bisherige Fälle haben gezeigt, dass bei uneindeutigen „Grenzfällen“ nicht allzu streng vorgegangen wird. Allerdings bedeutet dies nicht, dass Sie beim nächsten Mal nicht zufällig ins Visier geraten könnten. Niemand wird Ihnen daher empfehlen: „Einfach machen, es wird schon gutgehen.“ Seien Sie auf jeden Fall vorsichtig. Im Folgenden erfahren Sie, wie Sie die richtige Musikwahl treffen können.
✅ Faszit: Wenn Sie redaktionell arbeiten, können Sie Musik verwenden. Bei kommerziellen Inhalten müssen Sie jedoch Lizenzen erwerben oder auf lizenzfreie Musik zurückgreifen. Dies gilt streng genommen auch dann, wenn es sich um Eigenwerbung handelt. ✅
Redaktionelle Inhalte
- Zweck: Redaktionelle Inhalte haben in erster Linie die Absicht, Informationen zu vermitteln, Meinungen auszudrücken oder Geschichten zu erzählen. Diese Inhalte zeichnen sich in der Regel durch ihren informativen, unterhaltsamen oder bildenden Charakter aus, ohne dabei hauptsächlich darauf abzuzielen, Produkte oder Dienstleistungen zu bewerben.
- Unabhängigkeit: Die Erstellung redaktioneller Inhalte erfolgt durch unabhängige Quellen wie Journalist:innen, Blogger:innen oder Content-Creators. Diese Inhalte sind nicht durch Marken oder Unternehmen gesponsert und enthalten keine offensichtliche Werbung.
- Fakten und Meinungen: Redaktionelle Inhalte können auf Fakten basieren, Meinungen wiedergeben oder eine Kombination aus beiden darstellen. Ihr vorrangiges Ziel besteht darin, das Publikum zu informieren oder zu unterhalten, ohne dabei spezifische Handlungen zu fördern.
- Informationsorientiert: Redaktionelle Inhalte sind darauf ausgerichtet, dem Publikum einen Mehrwert zu bieten. Dies kann durch die Bereitstellung von Nachrichten, Bildungsinhalten, Meinungsartikeln oder kreativen Werken erfolgen.
Kommerzielle Inhalte
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Die Grundlagen über die rechtliche Situation
Um sich vor späteren Vorwürfen der Musikklauerei zu schützen, ist es wichtig, eine Vielzahl von Rechten zu beachten, wenn man Musik nutzen möchte. Lassen Sie uns einen kurzen Überblick verschaffen:
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- Urheberrecht:
Das Urheberrecht schützt die geistigen und kreativen Werke von Musiker:innen und Komponist:innen. Wenn Sie Musik verwenden möchten, die von jemand anderem erstellt wurde, müssen Sie die Zustimmung des Urhebers oder der Urheberin einholen. Das bedeutet, dass Sie eine Lizenz benötigen, um die Musik legal zu nutzen. - Leistungsschutzrecht:
Das Leistungsschutzrecht bezieht sich auf die Rechte von Künstler:innen und Labels in Bezug auf ihre musikalischen Aufnahmen. Wenn Sie eine bestimmte Aufnahme eines Liedes verwenden möchten, müssen Sie die Erlaubnis des Rechteinhabers oder der Rechteinhaberin der Aufnahme einholen. - Synchronisationslizenz:
Wenn Sie Musik in Verbindung mit bewegten Bildern verwenden möchten, beispielsweise in einem Video oder einem Film, benötigen Sie eine Synchronisationslizenz. Diese erlaubt es Ihnen, die Musik mit dem visuellen Material zu synchronisieren. - Verlagsrechte:
Wenn Sie Musik verwenden möchten, die veröffentlicht wurde (zum Beispiel kommerzielle Songs), müssen auch die Verlagsrechte berücksichtigt werden. Der Verleger oder die Verlegerin ist für die Verwaltung der Rechte des Liedtextes verantwortlich. Daher ist es wichtig, die Erlaubnis des Verlagsinhabers einzuholen, wenn Sie den Songtext in Ihrem Video oder Ihrer Produktion verwenden möchten. - Mechanische Lizenz:
Wenn Sie eine Coverversion eines Songs aufnehmen oder verwenden möchten, benötigen Sie eine mechanische Lizenz. Diese Lizenz erlaubt es Ihnen, das Lied zu reproduzieren und zu verbreiten. - Öffentliche Aufführung und Aufführungsrechte:
Wenn Sie Musik öffentlich aufführen möchten, beispielsweise in einem Live-Auftritt, einem Event oder einem Streaming-Dienst, müssen Sie die entsprechenden öffentlichen Aufführungsrechte klären und gegebenenfalls Gebühren entrichten. Wenn Sie eine solche Veranstaltung streamen, sollten Sie sicherstellen, dass alle rechtlichen Angelegenheiten, insbesondere im Bezug auf die GEMA, ordnungsgemäß geregelt sind. Aber das ist ein Thema, das wir zu einem anderen Zeitpunkt vertiefen können.
- Urheberrecht:
Es ist von Bedeutung zu beachten, dass die Rechte für jeden einzelnen Song oder jede Musik variieren können, abhängig von den Urheber, Interpretern, Verlege und Rechteinhaber. Um sicherzustellen, dass Sie die Musik auf legale und rechtmäßige Weise nutzen, empfiehlt es sich, direkten Kontakt zu den entsprechenden Rechteinhaber oder Musikverlagen aufzunehmen. Alternativ können Sie Musik von vertrauenswürdigen Quellen beziehen, die die erforderlichen Lizenzen und Rechte bereits geklärt haben.
Lizenzrechte: Was ist das?
Musiklizenzrechte spielen eine entscheidende Rolle, wenn es darum geht, Musik in verschiedenen kreativen Kontexten wie Videos, Livestreams und anderen Inhalten zu verwenden. Jeder Song, den Sie hören, ist in der Regel durch Urheberrechte geschützt, die entweder beim Künstler oder bei seinem Plattenlabel liegen. Wenn Sie also die Musik eines anderen Künstlers in Ihren eigenen Inhalten verwenden möchten, ist es unerlässlich, eine entsprechende Lizenz zu erwerben, um dies auf legale Weise zu tun.
Urheberrecht & welche Musik verwenden
Zu diesen Unterschieden und was ist möglich, wird noch ein gesonderter Beitrag kommen.
Egal was soll´s - ACHTUNG: Lieber nicht!
In der aufregenden Welt der sozialen Medien ist es verlockend, Musik als Hintergrund für unsere Beiträge, Videos und Geschichten zu verwenden. Die Vielfalt der verfügbaren Songs scheint grenzenlos, und der richtige Beat kann unsere Inhalte aufwerten und ansprechender gestalten. Doch Vorsicht ist geboten, denn hinter der verlockenden Melodie verbirgt sich oft ein komplexes Netzwerk von Musiklizenzen und Urheberrechten.
Es ist wichtig zu verstehen, dass viele der Songs, die wir lieben und schätzen, urheberrechtlich geschützt sind. Das bedeutet, dass Künstler:innen und Plattenlabels das exklusive Recht haben, diese Musik zu kontrollieren und zu verwalten. Wenn wir diese Musik auf unseren Social-Media-Plattformen verwenden, ohne die notwendigen Lizenzen oder Genehmigungen einzuholen, verstoßen wir gegen diese Urheberrechte.
Die Konsequenzen für den unautorisierten Einsatz lizenzierter Musik können erheblich sein. Plattformen wie Facebook, Instagram und YouTube haben Mechanismen zur Erkennung von urheberrechtlich geschützter Musik. Wenn du also ein Video mit einem populären Song hochlädst, ohne die entsprechende Lizenz zu haben, kann das zur Sperrung oder Entfernung deines Inhalts führen. Darüber hinaus könnten rechtliche Schritte seitens der Rechteinhaber:innen eingeleitet werden, was zu Geldstrafen oder anderen rechtlichen Konsequenzen führen kann.
Die Wichtigkeit, lizenzierte Musik nicht leichtfertig auf Social Media zu verwenden, kann nicht genug betont werden. Bevor du also den neuesten Chart-Hit in deinem Video verwendest oder einen beliebten Song als Hintergrundmusik für deine Geschichte auswählst, stelle sicher, dass du die erforderlichen Rechte und Lizenzen besitzt. Dies kann bedeuten, dass du dich direkt an die Rechteinhaber:innen wendest oder lizenzfreie Musikquellen in Betracht ziehst.
Denke daran, dass die Einhaltung von Urheberrechten nicht nur ethisch, sondern auch rechtlich entscheidend ist. Verwende Musik auf deinen Social-Media-Kanälen verantwortungsbewusst und schütze deine Inhalte vor unerwünschten rechtlichen Konsequenzen.
ACHTUNG: Bitte beachten Sie, dass dieser Artikel in keiner Weise als rechtliche Beratung dient, und wir können nicht sicherstellen, dass die Informationen vollständig und korrekt sind. Wenn Sie Fragen oder rechtliche Probleme haben, ist es ratsam, sich an einen Anwalt oder eine Anwältin zu wenden, denen Sie vertrauen.
22.09.2023